Virtual, Augmented, Mixed Reality – Erreicht die „Revolution“ auch den E-Commerce? Das Thema des nächsten #ecommka

von | Apr 3, 2017 | E-Commerce Forum Karlsruhe | 0 Kommentare

Die Themen Virtuelle und Erweiterte Realität stammen nicht gerade von gestern. Sie beschäftigen uns eigentlich schon seit ein paar Jahrzehnten. Mit dem Hype von Pokemón Go im letzten Jahr wurde aber beispielsweise das Thema AR zum ersten Mal so richtig massentauglich. Und auch Snapchat setzt mit den Hundeohren und Hundezungen etc.  auf Augmented Reality, wodurch die Technologie zunehmend Einzug in unseren Alltag und Kommunikation hält. Im Marketing nehmen AR und VR nun auch zunehmend Fahrt auf, dass manche Blogs schon von einer Revolution sprechen. Dabei hatte beispielsweise die COMPUTERWOCHE Virtual Reality 2013 noch als einen der größten Flops der IT-Geschichte bezeichnet. Ich möchte hier keine Prognose abgeben, wie es mit der Technik weitergeht, aber solche populistischen und vorschnellen Flop-Bezeichnungen werden sich wohl in Zukunft immer häufiger selbst als Flops erweisen. Auf dem E-Commerce Forum Karlsruhe am 01.06.2017 wollen wir nun diskutieren, welche Chance diese Technologien im Onlinehandel haben.

Erleben wir ein Revival oder setzt es sich dieses Mal durch?

Der Film „Tron“ aus dem Jahr 1982 gilt als Startpunkt für das Zeitalter der virtuellen Realität, in dem die von der Hauptfigur Kevin Flynn (Jeff Bridges) programmierten Computerprogramme in einer vom Master Control Program beherrschten virtuellen Realität als humanoide Wesen leben und ihren Programmierern/ User ähneln. Damit begann ein Hype um die Technologie, der Mitte der Neunziger schnell wieder abebbte und seit ein paar Jahren wieder diverse Branchenanalysten auf den Plan ruft, die darin die großen Potenziale für das Marketing und den Handel prognostizieren. Ein Revival oder Déjà-vu? Dabei ist es durchaus legitim zu fragen, warum es jetzt besser werden sollte bzw. warum der Grad der Durchdringung in der breiten Bevölkerung bisher noch relativ niedrig ist?

VR auf der Zielgeraden, AR kurz vor dem Tiefpunkt?

Betrachten wir uns den Gartner Hype Cycle Graph for Emerging Technologies von 2016. Neue Technologien folgen oft gewissen Gesetzmäßigkeiten und bewegen sich zwischen Überschätzung und Desillusionierung bis sie schließlich sinnvollen, praktischen Nutzen finden. Augmented Reality würde sich dann gerade im „Trough of Desillusionment“ befinden, also in einer Phase, in der die hohen Erwartungen nicht erfüllt wurden.

Hype Cycle

Gartner Hype Cycle Graph

Und VR finden wir dort bereits schon etwas fortgeschrittener im „Slope of Enlightenment“. In dieser Phase kristallisieren sich langsam die möglichen und produktiven Einsatzgebiete immer weiter heraus. Ob das jetzt im Einzelnen so richtig beschrieben wurde und ob es für 2017 noch zutreffend ist, sei mal dahingestellt, persönlich sehe ich für die AR-Technik gerade in der Industrie/ Produktion und Logistik ein großes Potenzial. Pakete müssten beispielsweise nicht mehr mit einem Handscanner abgelesen werden, sondern könnten direkt über eine AR-Brille ausgelesen werden und dem Logistikmitarbeiter die nötigen Informationen liefern, um nur ein Beispiel zu nennen.

Mehrwert für die Onlineshopper

Wie aber kann nun VR und AR im E-Commerce auch einen Mehrwert für den Kunden schaffen? Wie können Google Cardboard, Samsung Gear VR und Oculus Rift etc. neue Impulse setzen? Gerade was den B2C angeht, setzt die Verwendung von Virtueller Realität die Verbreitung von VR-Brillen bei den Endkunden voraus und die ist bisher noch nicht sehr hoch. Das könnte sich allerdings durch neue kostengünstige Modelle relativ schnell ändern, sodass Onlinehändler es den Usern ermöglichen, Produkte auch online „physisch“ erlebbar zu machen. Das könnte dazu beitragen, dass eines der größten Probleme, die Retouren, deutlich verringert werden können. Im Bereich Fashion gibt es beispielsweise seit letztem Jahr die virtuelle Umkleidekabine vom französischen Startup Fitle. Die User können sich über eine App einen Avatar auf Basis der eigenen Körperdaten und Fotos erstellen und so virtuelle Produkte anprobieren.

Der erste komplett virtuelle Online Shop stammt aus Down Under

Einen ganz anderen Weg hat eBay Australien zusammen mit der Warenhauskette Myers eingeschlagen und 2016 das erste virtuelle Kaufhaus gelauncht. Mit der passenden App und einem VR-Headset können die Kunden auf virtuelle Einkaufstour gehen und sich über 12.500 Produkte ansehen und kaufen. Gleichzeitig wird über Personalisierungslösungen die Shopping Experience auf den individuellen User zugeschnitten. Die Technik dahinter nennt sich Sight Search. Damit reicht es, wenn die User die Artikel mit den Augen fixieren und so dazu bringen, dass er ihnen entgegen fliegt. Die passenden eBay Shopticals (VR-Brille) kann man sich gratis bei Myer bestellen.

Damit verbindet Myers einige Vorteile vom Online und Offline Shopping in eine unmittelbare und einheitliche Einkaufserfahrung, aber ob das jetzt für alle Branchen sinnvoll ist und ob man sich wirklich eine VR-Brille aufsetzt, um einkaufen zu gehen? Gerade bei Convenience Artikeln wie Zahnbürsten, Waschmittel etc. kann ich mir kaum vorstellen, dass ich große Lust hätte, diese virtuell einzukaufen. Möglicherweise könnte dieser Hype schnell wieder zu Ende sein oder aber diese Art des Shoppings wird sich in wenigen Jahren als ganz „normal“ erwiesen haben. Schließlich hätte man wohl auch nicht bei der Markteinführung des Smartphones geglaubt, dass Verbraucher heute zunehmend über mobile Endgeräte einkaufen.

https://www.youtube.com/watch?v=yAuiXhJPnr8

Showrooming mit Augmented Reality

Für Augmented Reality braucht es dagegen nicht unbedingt spezialisierte Devices. Klar, denken wir an die Microsoft Hololens oder vergleichbare Geräte, dann kann AR dabei unterstützen, dass der Kunde viel tiefer in ein Produkt eintauchen kann. Gerade bei komplexen Gegenständen, wie zum Beispiel Autos, wäre das sehr hilfreich, um eine intensivere Customer Experience zu ermöglichen. Aber wie gesagt, es geht auch ohne Spezialbrillen. So lassen sich beispielsweise schon seit längerem mit dem Tablet oder mit dem Smartphone Wohnräume aufnehmen und Möbelstücke direkt ins Bild einfügen, wie das IKEA bereits 2013 auf den Markt gebracht hat. Größenverhältnisse werden automatisch berechnet und man kann sich eine räumliche Vorstellung von den Einrichtungsgegenständen machen. Die eigene Wohnung wird damit zum Showroom.

#ecommka am 1. Juni 2017 zum Thema Augmented und Virtual Reality

Es gibt mittlerweile zahlreiche Bespiele für den Einsatz von Augmented und Virtual Reality im E-Commerce. Die Frage bleibt trotzdem, ob und wie schnell diese Technologien flächendeckend eingesetzt werden können und wie schnell die Händler diesen Service adaptieren und die Verbraucher diesen Service annehmen wollen. Grund genug sich diesem Thema am 1. Juni auf dem E-Commerce Forum Karlsruhe anzunehmen. Zusammen mit Christian Schmidt von World of VR aus Köln und Tobias Fandrich von Ureality aus Ravensburg wollen wir die verschiedenen Aspekte und Fragestellungen angehen und diskutieren. Zusätzlich zum Programm werden die Speaker verschiedene AR und VR Geräte zum Ausprobieren vor Ort dabei haben, damit sich unsere Teilnehmer einen echten Eindruck von den Technologien machen können.

Ticketverkauf unter www.ecommka.de geöffnet. Jetzt schnell zugreifen!

(Titelbildquelle: studiostoks / Shutterstock)

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